Tipp: Erfolgreiche Newsletter

Newsletter sind ein beliebtes Marketing-Instrument. Im Gegensatz zur Webseite, die Interessenten aktiv aufsuchen müssen, landet die Botschaft direkt in der Inbox. Und eigentlich ist es auch nicht schwierig, sie dort ihre Wirkung entfalten zu lassen.

Jedenfalls dann, wenn man ein paar schlichte Regeln beherzigt. Das ist manchmal einfacher gesagt als getan, und gerade bei Newslettern gilt oft, dass weniger mehr ist. Eine Ausnahme dafür gibt es allerdings.

Regel 1: Fasse Dich kurz.

Schon der Platz im Browser kann manchmal eng werden - die Fenster in Mailprogrammen sind jedoch noch wesentlich kleiner. Also muss die Botschaft in einem Bereich von 600 Pixeln Breite und (im ungünstigen Fall) 500 Pixeln Höhe Platz haben - und sie muss so interessant sein, dass sie in der täglichen Mailflut nicht untergeht. Bild, Schlagzeile, Kurztext - 5 Sekunden, um ans Ziel zu kommen.

Und wenn ich es selbst nicht schaffe, mein Angebot so knapp zu erklären - wie soll es dann der Empfänger verstehen?

Regel 2: Qualität.

Mal eben mit Word zusammengeschustert? Mailprogramme sind sehr vielfältig, und die wenigsten zeigen den Inhalt an wie Microsoft es sich vorstellt. Ein Newsletter ist wie eine Webseite en miniature, die sehr schlechte Bedingungen vorfindet. Webmailer, Desktop-PC, iPhone, Tablets - das sind Biotope, in denen die Natur ständig neue Lebensformen entwickelt. Und überall soll der Newsletter anständig angezeigt werden? Denken Sie noch nichtmal dran, das Ihren Neffen für den Gegenwert einer CD machen zu lassen. Er wird daran scheitern.

Regel 3: Unverhofft kommt oft.

Einmal im Monat, und dann kurz fassen? Kniffelig. Per Post mag das ja angehen - aber bei Mails befinden wir uns in einem schnellen Medium. Und wir haben die Möglichkeit, Aktuelles immer dann anzukündigen, wenn es passiert.

Ein paar hundert Mails in der Woche - und Sie erwarten, dass Ihr Empfänger sich am 3. des Monats merkt, dass es am 27. ein Sonderangebot gibt? Das wird nichts. Und wenn Sie das bezweifeln, dann sagen Sie doch mal bitte innerhalb der nächsten 30 Sekunden, welche interessanten Dinge Sie vor drei Wochen per Mail erfahren haben. Bingo.

Also: Wöchentlich versenden.

Regel 4: Interaktion. 

Sie möchten im Newsletter immer Ihr gesamtes Unternehmen vorstellen? Bitteschön, der Löschen-Knopf wartet.

Das alles mag ja für Sie wichtig sein - aber der Empfänger weiß das doch schon alles. Sonst hätte er sich wohl kaum für den Empfang des Newsletters eingetragen, oder?

Empfänger wollen Neuigkeiten - und Sie möchten, dass der Empfänger darauf reagiert. Also knackig auf den Punkt: Das gibt es, und hier ist der Knopf zur Bestellung. Call to action nennt sich das, und das doch eigentlich genau das, was Sie wollen.

Sie wollen doch schließlich Geschäfte machen.

Regel 5: Keine Stockfotos. Niemals.

Ach ja, nette amerikanische Mittelschichtmenschen im Titelbild. Und wir sind keine Rassisten, drum hat einer von denen afrikanische Wurzeln, der andere ist Latino, und der dritte hat Vorfahren, die aus China eingewandert sind. Ach ja, eine Frau muss auch dabei sein - vielleicht eine native american?

Für Empfänger in Deutschland ist das ungefähr genau so glaubwürdig wie die Geschichte vom Finanzminister, der an Ihrer Tür klingelt und Ihnen 100.000 Euro in die Hand drückt. Weil er ein guter Mensch ist.

Und nein, lächelnde Callcenteragents glaubt Ihnen auch niemand mehr. Solche Bilder zeigen nur, dass Sie zu geizig waren, einen guten Fotografen zu buchen. Oder meinetwegen auch eine Fotografin.

Und bevor Sie das jetzt fragen: Nein, das kann Ihr Neffe leider auch nicht.

Regel 6: Ein Lektorat ist immer eine gute Idee.

Das Marketingteam (also Geschäftführer, Assistentin, drei Abteilungsleiter und die Ehefrau des Senior-Chefs) haben das gesamte letzte Jahr an der Firmenpräsentation gearbeitet. Jetzt ist alles drin. Könnte man ja auch für den Newsletter verwenden.

Sie ahnen es schon: vergessen Sie es ganz einfach. Es geht nicht darum, was Sie gerne lesen würden - es geht darum, was ein Empfänger lesen wird. Kurz, knapp, präzise.

Und weil man in der Regel unter Betriebsblindheit leidet, wenn man die eigenen Texte beurteilen soll, holt man sich jemanden, der von draußen draufguckt. Und kürzt. Und bei der Gelegenheit auch die Tippfehler rauswirft.

Mal ehrlich: Das nervt Sie doch auch, oder?

Und nun fragen Sie jemanden der sich damit auskennt.

Na klar, das war jetzt eine Menge. Und wenn Sie im Stillen bei dem einen oder anderen Punkt genickt haben, dann sollten Sie Ihre Marketingstrategie überprüfen.

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