Der neue Contao-Manager - eine Übersicht

Mit der neuen Contao-Version 4.4 gibt es ein neues Werkzeug, das auch Nutzern, die ungern die Konsole nutzen, die Verwaltung einer Installation erleichtert. Der Manager installiert und wartet das CMS und sorgt für die Installation von Extensions.

Dabei besteht der neue Manager, der seit Mai 2017 im Test ist, aus einer einzigen Datei, die als so genanntes 'Phar'-Archiv viele Funktionen beinhaltet. Die Installation von Contao 4.4 - der neuen LTS-Verson - ist damit ganz einfach, ebenso wie eine Reihe von Verwaltungsaufgaben. Das Gute daran ist, dass der Manager ein separates Werkzeug ist, dass auch lauffähig ist, wenn man sich mit Experimentierfreude mal eine Installation zerschossen hat.

Die Installation von Contao ist jetzt einfacher. Man lädt unter https://contao.org/de/download.html die Managed-Edition in Form der Datei contao-manager.phar herunter, kopiert sie per FTP ins Verzeichnis /web des Servers (auf den auch die Domain oder Subdomain zeigen muss), benennt sie in contao-manager.phar.php um, damit sie von PHP ausgeführt werden kann und ruft sie dann im Browser auf.

Alternativ geht der Download auch über einen Shellbefehl: php composer.phar create-project contao/managed-edition <ziel> 4.4.*

Nach dem Browseraufruf über https://example.org/contao-manager.phar.php installiert der Manager nun die aktuelle Version von Contao 4.4. Das kann - abhängig von der Geschwindigkeit des Servers - ein wenig dauern. Auf einer meines Maschinen mit 2GB RAM, ein paar Xeon-Prozessoren und einer schnellen Anbindung benötige ich ca. 30 Sekunden. Anderswo mag das länger dauern.

Für die Installation benötigt der Manager ein paar Angaben: Einen Account, mit dem man sich am Manager anmeldet (und der sich sowohl von Passwort für Contao selbst als auch dem Install-Tool unterscheiden kann), Angaben zur zu benutzenden Datenbank und - möglicherweise - auch die Angabe des Pfades zu PHP. Diese Pfadangabe ist der wesentliche Stolperstein. Zwar bringt der Manager eine Reihe von Informationen dazu mit, wie bei welchem Provider der Pfad zu PHP lautet, aber es gibt so viele unterschiedliche Konfigurationen, dass man manchmal selbst den Pfad angeben sollte.

Das Problem dabei ist, dass manche Provider diesen Pfad nicht zugänglich kommunizieren - da muss man dann vermutlich zum Telefon greifen. Ebenfalls ein Problem kann sein, dass es bei etlichen Providern mehrere PHP-Versionen zur Auswahl gibt und diese sich auch noch für den Webserver und für Shellbefehle unterscheiden können. Also: recherchieren, und dann unten im Manager die richtige Version eintragen.

Nach Abschluss der Installation erscheint dann der Loginscreen des Managers.

Nach Anmeldung erscheint nun eine Übersichtsseite, die alle installierten Erweiterungen auflistet und Verwaltungsoptionen anbietet. Beim ersten Aufruf finden sich dort einzig die Extensions, die Contao selbst mitbringt: Kalender, Kommentare, FAQ, Updater, Auflistung sowie News und Newsletter, jeweils mit der Versionsnummer. Mit 'Pakete aktualisieren' macht man Updates, mit 'Pakete installieren' kann man Erweiterungen laden und verwalten.

Das gilt übrigens nicht nur für explizite Contao 4-Bundles sondern auch für Extensions, die für Contao 3 entwickelt wurden. Diese Rückwärtskompatibilität von Contao4 ist wichtig und wird uns noch bis zum Erscheinen der Version 5 begleiten. Realisiert wird sie, indem Contao weiterhin erlaubt, Erweiterungen zu laden, die sich im Ordner /web/system/modules befinden. Contao4-Erweiterungen befinden sich eine Ebene höher, nämlich in /vendor/[anbietername]/[erweiterungsname]/ und werden von dort geladen.

 

Weitere Funktionen finden sich in der oberen Menüleiste: Hier kann das Installationstool von Contao aufgerufen werden (mit dem dann auch die Datenbank nach Erweiterungsinstallationen aktualisiert werden muss) und der Cache geleert und neu aufgebaut werden.

Eine Erweiterungsinstallation zeigt übrigens dann die Arbeitsweise des Contao-Managers: Es wird die bei der Installation angegebene ausführbare PHP-Datei des Webservers aufgerufen, die im Manager aufgrund der Erweiterungsauswahl erstellte composer.json-Datei übergeben und alle darin vermerkten Abhängigkeiten aufgelöst und installiert.

Dargestellt wird das in einem Overlay - man kann also ganz gut verfolgen, was der Manager da tut.

Fazit

Der Contao-Manager hat das Zeug zu einem leistungsfähigen Frontend für die composerbasierte Paketverwaltung von Contao. Die Bedienbarkeit ist für Benutzer, die nicht shell-affin sind (oder auf deren Server es keinen SSH-Zugang) gibt, deutlich erhöht. Die Auslagerung in ein separates Tool ermöglicht es, auch unbedienbare Contao-Installationen wieder erreichbar zu machen und warten zu können. Für Contao ist das ein grosser Schritt nach vorne. 

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Kommentar von digital instinct |

Vielen Dank für das Aufbereiten und Veröffentlichen,
darin haben wir weitere Infos und einen guten Denkanstoß gefunden.

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